Leider hat sich der Beginn unseres Musikunterrichts um eine Woche verzögert, weil unter den Bewohnern des ICC die Windpocken ausgebrochen waren und ich über den Jahreswechsel an einer Gürtelrose erkrankte. (Ein Zusammenhang besteht dabei nicht, wie ich nicht unerwähnt lassen möchte)
Ich traf also am Mittwoch zeitig am ICC in Charlottenburg ein, weil ich noch nicht wusste, wo und mit welchen Kinder meine Musikstunden stattfinden sollten. Glücklicherweise gibt es vor Ort keine Parkplatzprobleme, da die Mitarbeiter der Malteser aufs Gelände fahren dürfen und ich nun auch in diesen Genuß komme. Im Büro der Ehrenamtlichen konnte ich meine Sachen ablegen und mich in die Liste der anwesenden Personen eintragen. Dann wurde ich in den 4. Stock begleitetet, wo sich im Foyer mehrere Mitarbeiter mit den Kindern beschäftigen. Veronica, die zuständige Pädagogin, zog gemeinsam mit mir los und wir sammelten die Kinder ein. In der ersten Gruppe sollte das Alter von 3 bis 6 Jahre vertreten sein und in der zweiten Gruppe die größeren Kinder. Mit einem CD-Player unter dem Arm und einer Reihe Kindern an der Hand machte ich mich auf den Weg ein Stockwerk höher.
Der Raum, in dem auch Deutschstunden abgehalten werden, ist nicht ideal, aber besser als das Foyer. Es gibt keine Fenster und damit kein Tageslicht. Das Brummen der Klimaanlage ist am Anfang sehr dominierend. Bestückt ist das Zimmer mit zwei Biertischgarnituren und vielen Federkissen, die am Boden liegen. Die Kinder stürzten sich gleich auf das Mobiliar und standen und saßen im Nu auf dem Tisch. In der Zwischenzeit versuchte ich, die Kissen kreisförmig auszulegen und alle dazu zu animieren, am Boden Platz zu nehmen. Das erwies sich als nicht einfach; einmal wegen der Sprachbarriere und dann auch, weil Biertische scheinbar wesentlich attraktiver sind als Kissen. Um alle Kinder von den Tischen zu kriegen, wollte ich den CD-Player als "Geheimwaffe" einsetzen (meine Stimme ist zwar kraftvoll, aber bei einem Dutzend Kinder nicht mehr wirklich durchdringend). Leider funktionierte keine der zahlreichen Steckdosen und ich war doch wieder auf meine Stimme angewiesen.
Die Stunde war im Nu vorbei, wobei ich nicht das Gefühl hatte, viel "geschafft" zu haben.
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